Egun, Egum, Egungum
- Eguns, die
Toten, Totengötter, werden u.a. auf der Ilha de Itaparica vor São Salvador da Bahia de Todos os Santos verehrt (vgl. Xango 83,
Explosion125f.); "Egum, Egun: von Ioruba [Yoruba]
Egùngun, Seelen verstorbener Vorfahren, die zu bestimmten Zeremonien unter die
Menschen zurückkehren.“ (Augel II 16); Begriff aus der Sprache der Yoruba, "Vorfahr, der sich in einer charakteristischen Maske verkörpert
und seinen Nachfahren erscheint. Er spricht mit einer «unmenschlichen» Stimme
und verständigt sich nur auf Yoruba mit seinen Nachfahren. Der egun-Kult
hat sich in Brasilien nur auf der Salvador vorgelagerten Insel Itaparica
gehalten, wo er unter den Männern weitergegeben wird. Es werden keine Frauen
initiiert. Der egun-Kult hat eine
ausgesprochen starke soziale Kontrollfunktion, da dei egun
bestrafen, loben, Ratschläge geben. Der egun-Kult
ist Ausdruck des direkten Kontaktes mit den leiblichen Vorfahren." (Lühning
297); "die Totengeister ganz normaler Sterblicher [...]. Es sind die
Geister derer, die erschlagen wurden von den Herren dieses Landes und die
saufen und fluchen, wenn sie herabsteigen in die Terreiros, weise und schlau geworfen im Dunkel unglücklicher
Jahrhunderte. Und sie sind sich nicht zu schade, auch den Streit in der Favela
zu schlichten." (Ende 86); "Egum
ou Egungum - os mortos“ (Bastide 1978 286).
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