Caboclo - Gottheit der
Ureinwohner Brasiliens, auch eine verächtliche Bezeichnung für Indigene; s. a.
Daime und Vodum; candomblé-de-caboclo integriert
indianische Zeremonien (vgl. Xango 37, 40, Explosion 468f., 511 und Fichte in
Buettner 62); "eigentlich Bezeichnung für einen Mischling von Indianer
und Weißen, im candomblé
mythologisierte Indianische Vorfahren, die sich in Medien manifestieren" (Augel
II 16); "Bezeichnung für eine Mischling von Indianer und Weißem: in den
afrobrasilianischen Kulten versteht man unter caboclo die Seele eines indianischen Vorfahren, der sich in einem
Menschen manifestiert" (Lühning 293); "Das Wort »caboclo« stammt
nach Teodoro Sampaio aus dem Tupi-Indianischen »caa-boc«, das die Bedeutung
»dem Mato (= Busch) entstammend« hat [vgl. zu "caa" --> ayahuasca].
Einen rassenäßigen Beigeschmack hat das Wort insofern, als es besonders
Mischlinge bezeichnet, die von den ersten portugiesischen Kolonisatoren,
Indianern und Negern abstammen. Die Kolonisten, die sich im 19. und 20.
Jahrhundert in Brasilien ansiedelten und nun einen Teil der Landbevölkerung
Brasiliens ausmachen, sich dabei auch in ihren Lebensgewohnheiten dem
caboclo vielfach angeglichen haben, sind keine caboclos. Das Wort bezeichnet
in dieser rassenmäßigen Tönung den Vertreter der ersten Portugiesen-Indianer-
und Negermischung, der sich historisch schon lange bewährt hat. (A. v. Buggenhagen)"
(Jacob 10) - Arnold v. Buggenhagen: Worteigentümlichkeiten der brasilianischen
Sprache. São Paulo 1951 (Instituto Hans Staden); "Caboclo: 10 Les
Indiens civilisés. - 20 Les descendants des métic d'Indiens et de
Blancs. - 30 Les paysans en général, surtout ceux dont la peau est
bronzée. - 40 Nom donné enfin aux divinités indigines adorées
dans les candomblés de caboclos, macoumbas ou catimbós“ (Bastide 1969
562).
|